Unesco Weltkulturerbe Fado – mit Fadista Telmo Pires durch Lissabon

Feiern mit Fadista

Gratulation: Fado ist UNESCO-Weltkulturerbe

Seit dem 27.11.2011  (Link führt zur Augsburger Allgemeine) ist es auch offiziell klar: Fado, der melancholische Gesang aus Lissabon gehört zum schützenswerten Weltkulturerbe. Das beschlossen Experten der UN-Kulturorganisation Unesco auf der indonesischen Insel Bali, damit wird  Fado ab sofort als ein “Immaterielles Kulturerbe” der UNESCO. (Link führt zu http://aeiou.expresso.pt/) aufgeführt. Herzlichen Glückwunsch dazu an alle Künstler, die sich längst weltweit mit ihren Sangeskünsten dafür einsetzen, dass Fado lebendig bleibt.

Seelenleben einer Stadt: Auf den Spuren der Saudade

SAUDADE: Nachts in Lissabon: Der Dichter aus Bronze, der Sänger erschöpft

Auszug aus meiner Reportage, die unter anderem in der Siegessäule und dem WAZ-Reise Journal erschienen ist: Der Dichter glaubte “Saudade”, die Seele des Fado, sei für Ausländer unbeschreiblich. Der Fadista von Heute erklärt: „Es bedeutet, Traurigkeit lieben zu lernen.” Telmo Pires’ Leben spiegelt das wider. Die Eltern verließen Portugal nach der Nelkenrevolution von 1974. Die Hauptstadt am Atlantik hat der kleine Telmo lange nicht zu Gesicht bekommen. Vielmehr lernt er als Gastarbeiterkind das Ruhrgebiet kennen, der Vater die harte Arbeit in der Schwerindustrie, die Mutter hört alte Fado-Schallplatten im grauen Alltag der Reihenhaus-Siedlung. Heimweh hat auch der Sohn: „Bis zum Abi fühlte ich mich in Bottrop als Fremder”, erzählt Pires. 2002 zieht er fort nach Berlin, obwohl er mit Auftritten im Theater Courage oder Ebertbad Oberhausen längst zur Künstlerelite der künftigen Kulturhauptstadt Ruhr.2010 zählt. Pires nimmt einen Happen von seinem süßen Pasteis de Nata, ein für Lissabon typisches Puddingtörtchen, und erinnert sich: „Mein Debüt gab ich am 27. Mai 1995 im Kleinen Theater am Essener Gänsemarkt.” 15 Jahre später wurde ein Musik-Produzent der Lissabonner Szene auf den portugiesisch singenden Deutschen aufmerksam: „Arbeiten und Leben in Lissabon, das ist seit der Kindheit mein Traum”, sagt Pires. Draußen senkt sich die Frühlingsnacht über die Altstadt und bleiches Mondlicht lässt die Flussmündung des Tejos glitzern.

Fortsetzung: Fado- und Lissabon-Reportage auf Reiserobby.de/Stadtansichten

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Robert Niedermeier, Journalist (Reise, Lebensart (Food), Gesellschaft)
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