Blut im Block
Rollbergviertel: Brutale Attacke im Fahrstuhl meines Flurs
Schreie hallen durch den Hausflur eines Wohnkomplexes in Berlin-Neukölln, Scherben klirren, ein zirka 35-jähriger Mann wird im Fahrstuhl mit abgebrochenen Bier-Flaschen, heftigen Tritten und Schlägen traktiert. Laut Aussage des Opfers überfielen vier männliche Personen ihn grundlos als er einen Freund im vierten Stockwerk besuchen wollte. Ich öffne um 16.20 Uhr meine Haustur, schrei durch den Flur: “Hört sofort auf, haut ab, was soll das?”, doch ich bin unbekleidet – und unbewaffnet, deshalb traue ich mich nicht weiter hinaus, um selbst ins Geschehen einzugreifen: Viel zu viel Angst dazu. Doch die Gruppe lässt von dem schwer im Gesicht und am Körper verletzen Mann ab. Als ich endlich bekleidet zum Tatort vor dem Fahrstuhl eile, habe ich den Notruf der Polizei bereits gewählt. In diesem Moment stoßen einige meiner Nachbarn von draußen hinzu. Sie konnten beobachten wie vier Personen in einen schwarzen Kleinwagen steigen und die Kopfstraße hinauf Richtung Hermannstraße fahren. “Einer hat stark am Bein geblutet”, sagt eine verängstigte Nachbarin aus. Der Fahrstuhl ist von innen komplett mit Blut verschmiert, Blut und Glasscherben am Boden, weitere Blutspritzer kleben bis hin zur Außen-Treppe auf dem heißen Backsteinboden. Einer Mutter wird übel, ich bringe ihr ein Glas Wasser aus meiner Wohnung, die Polizei trifft ein in meinem Block.
Blutspritzer überall: Die Polizei sammelt Beweismaterial
Am Abend wurde notdürftig aufgeräumt. Das Glas weggefegt, das Blut am Boden fortgewischt, doch der Fahrstuhl konnte lediglich mit Zeitungspapier ausgelegt werden. Auch an der Kabinen-Wand klebt noch Blut. ### Crimespotting – was ist das eigentlich?
Blutverschmierter Fahrstuhl
Ich konnte einfach nicht anders als das schlimme Ereignis festzuhalten, aber zumindest kann ich guten Gewissens behaupten, jemanden womöglich das Leben gerettet zu haben. #Karma #Neukölln