Eigentlich ganz einfach: Reiserobby aka Robert Niedermeier landet im trüben Dezember beim Musikhören via Youtube über Hip-Hop-Größen wie Trettmann oder Capital Bra und UFO361 beim Musik-Video „Um die Welt“ des Rappers Biatz und seinem Produzenten Abu. Da mir das Stück der Crew vom Bodensee sofort sehr gut gefällt und so prima zu meinem Youtube-Kanal passte, fragte ich via E-Mail bei den Künstlern an, ob Lust bestünde, mir einen Special-Mix zu produzieren. “Ja”, sagt Biatz zu, und nun glänzt der tolle Song als sehr schöne Video-Collage aus Impressionen von einigen meiner weltweiten Reisen, die ich im Rahmen meiner journalistischen Arbeit unternahm.
Fernweh ohne volles Konto – darum geht’s in “Um die Welt…”
Im gerappten Lied dreht es sich im Prinzip um eine enorm starke Sehnsucht – dem Fernweh. Menschen, das ist ist seit Anbeginn so, sind eben geborene Nomaden. Tatsächlich: Das Wandern liegt uns im Blut. Bitter, wenn einem das Reisefieber packt, das Konto jedoch chronisch leer ist. Auch ich hätte mir sehr viele der Reisen gar nicht leisten können, nur durch meine Arbeit als Journalist war es mir möglich, um die die halbe Welt zu fliegen, ohne dafür auch nur einen Cent ausgeben zu müssen. Im Gegenteil: Ich wurde dafür, genauer für die Reiseberichterstattung, auch noch bezahlt. Doch der Reisejournalismus hat auch seine Schattenseiten. Aber dazu mehr im Neuen Jahr… Übrigens: Es gibt genügend gute Gründe, einfach mal Zuhause zu bleiben.
Aber jetzt: Viel Spaß beim Zugucken: “Um Die Welt…” (Biatz/Abu)
Im Video tauchen ab Minute 2:00 auch einige coole Protagonisten der Londoner Street Art-Szene auf. Props sprayt, Carl Cashmann prüft sein Stahltor-Gemälde und auch das Bild „Kunstdiebe“ von Stik ist zu bestaunen, weiland Steve Wheen einen weiteren Miniaturstadtgarten zaubert und Pablos Delgados Bordsteinkunst ins Bild huscht. Hip Hop-Kultur in Reinkultur eben.
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Best of Reiserobby: Reisereportagen aus aller Welt
Anbei ein Auszug aus einer meiner London-Reportagen in diversen Zeitungen und Magazin. +++Bislang hat Hackney seinen rauen Charme nicht verloren. An der Scrutton Street stößt Griffins Trupp auf Probs. Der Streetartist balanciert auf einem Gerüst und sprayt was seine Farbdosen hergeben. Düstere, aggressive Energie strahlt sein Wandgemälde aus. „Keine Fotos“, schnauzt er von der Leiter herunter. Griffin grüßt nett und beruhigt seine Tour-Teilnehmer: „Kein Problem, das ist ein alter Reflex aus Zeiten, als Graffiti noch unter Strafe stand.“ Auch Griffin wurde einmal verhaftet. „Da war ich noch ein Teenager, heute haben die Politiker erkannt, dass Kunst einen Wert besitzt, der sich auf Dauer auch finanziell bezahlt macht.“ Minuten später entdecken die Hackney-Touristen Carl Cashman bei seiner Arbeit. Rot-weiße Rautenmuster bestimmen das Eisentorgemälde des Wollmützenträgers mit den Rastalocken. „Ich habe keine Meinung zu meiner Arbeit, ich tue es einfach …“, sagt er.
„Kunstdiebe“ heißt indes ein Kunstwerk von Sprayer Stik. Griffin erklärt vor dem ehemals rostigen Eingangstor auf der unweit gelegenen Pitfoeldstreet die Bedeutung des Strichmännchen-Bildes. „Das große Geld bestimmt immer stärker, wohin die Kunst sich zu bewegen hat“, klagt der Aktivist: „Die Künstler werden mit Unsummen geködert, verlassen die Straßen und malen stattdessen auf Leinwand. Denn eine Mauer oder ein Eisentor lassen sich nicht an Sammler verkaufen“, klärt Griffin auf. Andere passten sich dem Zeitgeist an und sprayten eigentlich nur noch aus Marketinggründen. Ganz dem Thema Olympia hat sich etwa der international berühmt-berüchtigte Streetartist Pablo Delgado verschrieben und präsentiert Olympia-Fieber am Straßenrand. Delgados Miniaturgemälde, die am Bordstein leuchten, zeigen Läufer oder Weitsprungsportler…+++
Hinweis: Den kompletten Songtext zu “Um Die Welt” finden Interessierte übrigens zum Mitsingen in der Video-Beschreibung des originalen Song-Videos von Biatz und Abu.