Florian Klein ist der Porno-Performer Hans Berlin. Die Porno-Darsteller von Heute nennen sich Porno-Performer, weil das Betätigungsfeld der Akteure über die Mitwirkung in Hardcore-Sexfilmen hinausragt. Auftritte in Clubs und Live-Chats und eben Performances vor der Web-Cam gehören längst dazu. Auch darüber sprach ich mit Hans Berlin via Skype. Vor allem ging es jedoch um seine Pläne für das erste schwule Pornbiz-Musical. Die Story steht, Songs hat er schon geschrieben, der Sound wird noch entwickelt. Der Titel lautet “Porn – the Musical”. Lustig: Ausgerechnet im erzkatholischen Malta feierte 2009 ein Musiktheaterstück (Musical) mit dem nahezu gleichen Titel Premiere, lediglich ohne Bindestrich: “Porn the Musical“.
“First performed on the 6th March 2009 at the Centre of the Mediterranean Institute Theatre Programme (MITP) in Valletta,Porn the Musical was staged again for a weeklong run at Argotti Gardens in July 2009. A 75 minute version of the show was then staged for a full run at the Edinburgh Festival Fringe 2009 where it was nominated for Best New Musical.” (Guidetomusicaltheatre)
Die Handlung spielt allerdings im Hetero-Milieu. Leider fand ich keine Gelegenheit, Florian alias Hans zu fragen, ob er in Los Angeles von dem skurrilen Musical gehört hat. Bin erst im Anschluss unseres Skype-Telefonats beim Googeln auf den “Namensvetter” gestoßen. Besonders brisant ist die Tatsache aber nicht, dass bald zwei “Porno-Musicals” desselben Namens existieren. Schließlich liegt kein Plagiat vor. Die Story ist eine andere. “Porn – the Musical” von Florian Klein ist zweifelsohne das erste schwule Pornbiz-Musical. Im Queer.de-Artikel findet das maltesische Stück Theaterkunst keine Erwähnung. Es gibt einfach weitaus Relevanteres zur Person Florian und der Pornofigur Hans zu erzählen.
Staraufgebot im Schwulen Museum*: Männer zum Knutschen und mehr
Sonntag sind im Schwulen Museum erstmals Spielszenen aus Florian Kleins Drehbuch zu sehen. Mit dabei ist eine illustre Schar von Stars und Starlets des deutschen Musical-, Kino- und TV-Karussells. Geprobt wird seit gestern, heute vor Ort im Schwulen Museum*. Es ist jetzt schon voll. Das komplette Promi-Aufgebot der Musical-Skript-Lesung finden LeserInnen hier…
Stress am Set und Schattenseiten: Unangenehme Porno-Produzenten
>“Porn – The Musical”, das macht Klein auch im queer.de-Gespräch deutlich, ist keine Sexshow mit Songs. Vielmehr ein kaleidoskopischer Blick auf die internationale Porno-Industrie, erzählerisch angesiedelt zwischen Drama und bizarren Momentaufnahmen im Alltag eines Pornodarstellers. Inspiriert habe ihn das von Richard Attenborough filmisch umgesetzte Broadway-Musical “A Chorus Line”. Doch statt um Tanzschritte dreht es es sich in seinem Stück um Erektionsspritzen, unangenehme Produzenten und Stress am Set.< >Die Schattenseiten hinter den Kulissen der auf Zelluloid gebannten Sexmärchen lässt der Autor nicht aus: Der Selbstmord eines alternden Darstellers, schmierige Typen, die sich an junge Models heranmachen, oder unkontrollierter Drogenkonsum gehören zum Plot. “Die Songs habe ich bereits geschrieben, doch der Sound muss noch entwickeln werden”, sagt der charmante Erotikdarsteller. Die Arbeit dafür beginnt im Frühling in New York City.< Weiterlesen auf queer.de