Als ich das ZDF einschalte, nimmt Igor Levit bei der OPUS Klassik 2019-Preisverleihung auf der Bühne des Konzerthauses Berlin gerade Bezug zum Echo-Award-Skandal von vor zwei Jahren: „Damals haben wir alle die Verrohung unserer Sprache beklagt, heute, zwei Jahre später, nach Halle, beklagen wir zwei Tote. Mal wieder. Und obwohl manche Politiker von Alarmzeichen sprechen und die Hilflosigkeit mit der auf dieses Drama reagiert wird, einen fassungslos macht, ist alles keine Überraschung.
Gegen Antisemitismus, Islamophobie und Antifeminismus
Nach NSU, nach unzähligen Angriffen auf Moscheen, auf Synagogen , jüdischen Friedhöfen, Flüchtlingsheimen etc. – ist das, was hier passiert, keine Überraschung. Die Attacken, die auf uns alle stattfinden, sie gedeihen auf dem Boden der Sprachverrohung. Es ist Sprache, die Gesellschaften tödlich vergiften kann. Und keine Bühne, keine, sollte in unserem Lande dieser Sprache Präsenz schenken: keine parlamentarische, keine gerichtliche und schon gar keine kulturelle.
Dankesrede von Igor Levit ab Minute 40:32
Igor Levit: Dankesrede gegen absolute Menschenverachtung
Wir alle tragen Verantwortung gemeinsam, jede und jeder von uns, für dieses Land, welches unserer aller gemeinsames Zuhause ist. Ich widme meinem Preis all denen, die leise oder laut gegen Rechtsextremismus, gegen Antisemitismus, gegen Islamophobie und gegen Antifeminismus kämpfen. All diese Begriffe eint nämlich dieses; die absolute Menschenverachtung. Und zuletzt widme ich diese Auszeichnung auch, Jana L. Und Kevin S. ihnen nämlich wurde in Halle das Leben genommen, sinnlos, und ihnen widme ich diesen Preise genauso. Vielen Dank.” (Igor Levit, 13.11.2019, Opus Klassik, gesehen und gehört auf ZDF.
Videoausschnitt (ZDF-Sendung) mit Rede von Igor Levit gegen Sprachverrohung
Wahre Worte mit Wucht wider Sprachverrohung und Rechtsextremismus spricht Pianist Igor Levit in seiner Dankesrede bei Opus Klassik 2019-Preisverleihung. Seinen Preis widmet er den beiden Opfern von Halle und allen Menschen, die sich gegen Antisemitismus, Antifeminismus, Islamophobie und Rechtsextremismus einsetzen.
[…] schwadronieren von der angeblichen „Umvolkung“, auch der Mörder von Halle, der rechtsextrem motivierte Rassist Stefan B. salbadert in seinem infamen Video-Stream etwas von […]