Malmö adieu – verschnupft über Ben Ivorys ESC-Misserfolg

ESC-Auftritt ohne Erektion

Fahre jetzt doch nicht nach Malmö – bin beleidigt

Schade, da habe ich mich bereits so gefreut, anlässlich des sicher geglaubten ESC-Triumphes von Ben Ivory nach Malmö zu reisen –  und dann diese Enttäuschung.

Eurovis Song Contest. Unser Song für Malmö auf ARD, Ben Ivory performed "The Righteous Ones" ScreenshotZweifelsohne ist “The Righteous Ones” ein toller Song, eine wuchtige Hymne im coolen Electro-Pop-Gewand. Doch Ben Ivorys Live-Stimme hat enttäuscht, konnte den fetten Song in der ESC-Show “Unser Song für Malmö” leider nicht tragen. Da floss quasi zu wenig Blut in den tonalen Schwellkörper, um es krachen zu lassen. Es fehlte einfach die Erektion auf Abruf. Stattdessen Hänger allenthalben. Nervosität hin oder her, ganz gleich, ob ein Mental- oder Gesangstrainer gar keinen oder einen schlechten Job erledigt hat, das war nix, Herr Ivory.

Wie ein großer Penis mit geringer Power

Aufwendige Laser-Show, das Gautier-Outfit – alles konnte nicht von den gesanglichen Defiziten ablenken. Egal wie wohlgesonnen man als Anhänger im Voraus auch gestimmt gewesen sein mag, stimmlich war das wohl der schlechteste Beitrag unter allen Teilnehmern. Dass der Song so nicht steil ging, die Erektion fehlte, ist rein metaphorisch zu verstehen, aber eine Hymne muss nunmal live perfekt und kraftvoll vorgetragen werden, da darf ein Sänger nicht erst zur zweiten Strophe einigermaßen auf Touren kommen. Ist der Penis (bildlich gesprochen) auch noch so groß, ohne Technik, fehlt die Power. Jan Feddersen schreibt heute in taz: “Üben….!” Dem schließe ich mich an. Gekauft habe ich mir die Single trotzdem und ich wünsche Ben Ivory viel Erfolg. Immerhin haben ihn gestern über drei Millionen ARD-Fernsehzuschauer kennen gelernt. Neue Fans sind tatsächlich hinzugekommen, wie die Reaktionen in Sozialen Netzwerken oder auf Videoportalen vermuten lassen. Trotz offensichtlicher Schwächen der blutleeren Live-Performance: Das Lied hat das Zeugs zum großen Chart-Hit.

Update: Am späten Freitagabend äußert sich Ben Ivory auf seiner Facebook-Präsenz zu seinem Auftritt in Hannover. Bevor sich bei seinem Team bedankt wird, schreibt Ivory über technische Anstrengungen (“Technical Struggle”) während seiner gesanglichen Darbietung: “It was a true relief to enter that stage in Hannover last night. Apart from the technical struggle, the show was a great new experience and a sublime frame for a first presentation.”

Hört selber: So schlapp hat es live geklungen…

Die Studio-Version ist spitze: The Righteous Ones

P.S. Ach, hätte doch Blitzkids “The Righteous Ones” auf der Bühne präsentiert, Ben Ivory wäre als Komponist in die ESC-Geschichte eingegangen.

About Reiserobby

Robert Niedermeier, Journalist (Reise, Lebensart (Food), Gesellschaft)
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