Tag Archives: Streetart
Die folgende Reportage erschien dazumal redigiert im gedruckten Siegessäule-Magazin Queer-Travel und ist bislang online nicht veröffentlicht worden. Viel Spaß beim Mitwandern auf Streetart-Pfaden. Bislang hat Hackney seinen rauen Charme nicht gänzlich eingebüßt. An der Scrutton Street trifft der schwule Künstler auf Probs. Der Steetartist balanciert auf seinem wackeligen Gerüst und sprayt was seine Farbdosen hergeben. Düstere, aggressive Energie strahlt sein Wandgemälde aus. „Keine Fotos“, motzt er von der Leiter herunter. Steve grüßt nett und beruhigt seinen deutschen Begleiter: „Kein Problem, das ist ein alter Reflex aus Zeiten, als Graffiti hier noch unter Strafe stand.“ Heute haben auch Londons Politiker erkannt, dass Kunst einen Wert besitzt. „Mittlerweile werden die Künstler sogar von Galerien mit Unsummen geködert, verlassen die Straßen und malen stattdessen auf Leinwand. Denn eine Mauer oder ein Eisentor lassen sich nicht an Sammler verkaufen“, klärt Steve auf. Viele passten sich dem Zeitgeist an und sprayten wie Bansky eigentlich nur noch aus Marketinggründen. Continue reading →
Heute fiel mir dieses Minigarten-Beet im Norden Neuköllns ins neugierige Auge: Samt Bohnen aus Äthiopien, liebevoll in einem Berliner Einkaufswagen angelegt. Ich habe den smarten Trend-Mix aus Street-Art und Urban Gardening spontan geknipst und twitterte: “Feed the World”. Mir gefällt die subtil gesendete, aber gleichwohl klare Botschaft, die das mobile Kunstwerk vom “Ethiopian Kitchen Garden Project” an Anwohner und Besucher richtet. Scheinbar verloren und überflüssig steht der Einkaufswagen als Symbol unserer westeuropäischen Konsum- und Überflussgesellschaft auf grauen Pflasterstein herum. Zugleich bietet das in Supermärkten viel genutzte Metallkonstrukt auf Gummi-Rädern ausreichend Platz für einen kompletten Küchengarten einer mehrköpfigen äthiopischen Familie. Continue reading →
Ein Viertel wird schöner und es sind die Künstler, die urbanen Gärtner und progressive Mitglieder der lesbisch-schwulen Szene, die im ehemals als gefährlich geltenden East London Pionierarbeit leisten. Östlich der etablierten Unterhaltungs-Quartiere von Londons Zentrum sind die Mieten für Wohn- und Arbeitsraum noch relativ preiswert. Das nahe gelegene brandneue Olympische Dorf freilich, erbaut für die Sommerspiele 2012, wird bei alt eingesessen Bewohnern gleichermaßen als Brandbeschleuniger der rasanten Gentrifizierung gescholten und gelobt. Continue reading →
Eigentlich hatte sich Berlin auf einen tollen Sommertag eingestellt. Ich auch. Das lesbisch-schwule Straßenfest rings um die Motzstraße in Schöneberg, noch ein Straßenfest am Mariannenplatz in Kreuzberg und das vielseitige Themen- und raumübergreifende Kunstprojekt “48 Stunden in Neukölln” mit Streetart-Projekten und … Continue reading →
Den Fokus richte ich dabei auf Kunst und Botanik. Die vielfältigen Kunstwerke sollten Touristen und Einheimische bei einem sommerlichen Spaziergang von Neukölln mit Umweg über den Urbanhafen und weiter zur Oberbaumbrücke in Friedrichshain nicht übersehen am stets höchst spannenden Straßenrand. Das Motto steht: Beachten und Bestaunen in Berlin. Continue reading →