Spiegel-Online führt den Twitter-Hashtag “Rassismus als Tradition” mit einem Artikel-Tweet zu einem Volksfest in Hessen ein. Dort im Städtchen Biedenkopf ist ein “Mohr” das folklorististische Maskottchen des “Grenzgang”-Volksfestes. Ein Historiker, so annonciert Spon im Tweet, erklärt im Spiegel-Online-Interview, warum diese Tradition problematisch ist.
Rassismus als Tradition ist ein Problem, weil Rassismus ein Problem ist
Natürlich ist das Thema tradierter Rassismus in deutschen Ländern mal wieder ein Honigtopf für stets schwerst reaktionäre Neurechte und andere deutschlandverrückte, rückständige Rassisten, die prompt wie die fleißigen Bienchen im völkischen Schwarm herbeischwirren, um Rassismus entweder rassistisch motiviert hassverblendet plump zu leugnen, herabwertend zu relativieren, lauthals zu ignorieren oder sich hämisch darüber lustig zu machen. Danke deshalb an Twitter-User “Guido ohne Land” für seinen klugen, prägnanten und gleichwohl bitter-ehrlichen Kommentar.
“Was an #RassismusAlsTradition wieder mal deutlich wird, ist, das für viele weiße Deutsche Rassismus erst da anfängt, wo jemand physisch verletzt wird (am besten noch schwer). Deshalb ist es so schwierig, diese Denkweise zu bekämpfen.”
Was an #RassismusAlsTradition wieder mal deutlich wird, ist, das für viele weiße Deutsche Rassismus erst da anfängt, wo jemand physisch verletzt wird (am besten noch schwer). Deshalb ist es so schwierig, diese Denkweise zu bekämpfen.
— GuidoOhneLand (@HagarsBrother) August 15, 2019
Tweet von Spon erntet Spott & Häme bei neurechten Trollen und AfD-Fans
+++ Beim “Grenzgang”-Volksfest im hessischen Biedenkopf läuft ein schwarz angemalter Mann mit Säbel und Uniform vorneweg. Ein Historiker erklärt die Tradition – und was daran problematisch ist. #RassismusalsTradition (Spon-Tweet)+++
Beim “Grenzgang”-Volksfest im hessischen Biedenkopf läuft ein schwarz angemalter Mann mit Säbel und Uniform vorneweg. Ein Historiker erklärt die Tradition – und was daran problematisch ist. #RassismusalsTradition https://t.co/sYkGSejK9i
— SPIEGEL ONLINE (@SPIEGELONLINE) August 15, 2019
Rassistiche Denkweisen zu bekämpfen, ist wichtig. Meiner Meinung nach ist Rassismus, ähnlich wie Sexismus, eine soziale Störung einzelner Personen, die sich kollektiv im Faschismus politisch manifestiert, wenn gesellschaftspolitische Kräfte es fördern und zulassen. Auch deshalb und auf Grundlage des deutschen Grundgesetzes ist Faschismus und sind die chauvinistischen, totalitären und menschenverachtenden Merkmale vom Faschismus nicht tolerierbar. Wenn man eine tolerante liberale pluralistische Gesellschaft gegen Faschismus in all seinen schwarz-blau-braunen Facetten verteidigen möchte, muss man Rassismus ächten.