Stabilität und Sicherheit?
Ägypter hoffen auf friedliche Wahlen
Die Pyramiden bei Kairo, der Basar in der Altstadt – überall herrscht aktuell gähnende Leere. Den berühmten Sehenswürdigkeiten fehlt etwas, keine Besuchermassen drängen sich durch die Gassen oder vor Ticket-Ständen, denn die meisten europäischen Touristen meiden Ägypten. Sie haben Angst. Dabei hätten sie weitab vom Konfliktherd in Kairos Innenstadt kaum etwas zu befürchten. Ohnehin kümmert es den wenigsten Urlaubern ernsthaft, wer ihr Reiseziel im Detail regiert. Hauptsache es herrscht Ruhe und die Menschen vor Ort sind freundlich. 2012 fungiert Ägypten übrigens als Partnerland der Internationalen Tourismusbörse in Berlin. Dennoch zeichnen die Nachrichten durchaus begründet ein düsteres Bild. Der arabische Frühling steht vor einer Zerreißprobe. Werden die Mächtigen im Land ohne weiteres Blutvergießen die Macht ans Volk abgeben? Nach der Wahl wird es sich zeigen.
Sicherheit und Stabilität – das fehlt!
Bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen indes im Regierungsviertel rund um den Tahir Platz, “aber eben nur in einem kleinen Teil der Hauptstadt, trotzdem, die Touristen bleiben weg”, heißt es im ARD-Weltspiegel. Im Sonntag ausgestrahlten Bericht kommen auch einfache Kleinunternehmer zu Wort, die mit ihren Einpersonen- oder Familienbetrieben direkt vom Tourismus abhängig sind. Der Bürgermeister von Luxor, ein Kamel-Führer und der frisch verlobte Segelboot-Fahrer hoffen, dass die Wahlperiode gut über die Bühne gehen möge. Das brächte auch den Gästen Stabilität und Sicherheit.
Die Macht des Militärs
Stabilität und Sicherheit – das gewährte über Jahrzehnte Mubarak. Eine besondere Stellung nahm in seinem Regime das Militär ein – auch wirtschaftlich. Noch heute mischt man in Uniform mit im Tourismus. Hotel-Immobilien und mehr befinden sich sogar im unmittelbaren Besitz des ägyptischen Militärs. Die Generäle herrschen auch nach Mubarak weiterhin mit harter Hand. Ob sie die Macht wirklich abgeben, bleibt abzuwarten. Tatsache ist: “Es wird weiter geknüppelt….” (ZDF)
Wahl-o-Mat Ägypten: Was würden Sie wählen?
Wie in Deutschland können auch Ägypter, sofern sie des Lesens mächtig sind oder über einen Zugang zum Internat verfügen, anhand eines “Wahl-o-Maten” (Link führt zum ägyptischen “Wahl-o-Mat”) herausfinden, welche Partei ihnen inhaltlich nahe steht. Das ist eine praktische Wahlhilfe. Auch für Europäer ist das Mitmachen interessant, weil es einen Überblick darüber verschaft, welche Angebote aktuell in Ägypten auf dem politischen Tableau liegen.