Köln freut sich bereits seit März 2014 über den neuen Felix Rexhausen-Platz – zu Ehren des Namensgebers, dem schwulen Journalisten und Satiriker (“Lavendelschwert”) Felix Rexhausen. Die für den 17. Mai geplante Einweihung wurde abgesagt; das bedeutet jedoch nicht, dass diese nicht später stattfinden wird, wie fälschlich vom Denunzianten Dr. David Berger kolportiert (Update: Feierliche Felix Rexhausen-Platz-Einweihung findet im Dezember statt) Bergers Pädo-Keule erweist sich indes als üble Nachrede und somit als Bumerang. Die Bezirksvertretung Innenstadt wird sich sicherlich in ihrer nächsten Sitzung mit der “Causa Berger” beschäftigen. „Die Angelegenheit muss aufgeklärt werden, dabei lassen wir uns auch nicht unter Zeitdruck setzen“, erklärt Bezirksbürgermeister Andreas Hupke gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Schließlich geht es auch um die Frage, wie die posthume Beschädigung eines schwulen Sohnes der Kulturstadt Köln durch eine grundlos evozierte Skandalisierung abzuwenden ist.
“Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ (Heinrich Heine)
Bigott: Die phantastischen Pädo-Fantasien des Dr. David Bergers
Dass ausgerechnet David Berger einen toten Literaten für die gerade nicht pädophilen, da Sex mit Kindern strikt ablehnenden, wohlgemerkt zudem fiktiven Gedanken einer Romanfigur in mehreren Blogger-Beiträgen als Pädophilie-Befürworter an den Pranger stellt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie im boshaften Kontext. Plädierte doch der Ex-Männer-Chefredakteur erst letztes Jahr noch recht lebhaft für einen unverkrampften Umgang mit pädophilen und ephebophilen Rollen-Spielchen im reellen homophilen Alltag: “Ebenso wenig, wie es etwas mit (…) Pädophilie zu tun hat, wenn es dann mit einem jungen Mann zum Date kommt und wir Vater-Sohn- oder Lehrer-Schüler-Spiele miteinander machen”, schrieb Dr. David Berger in der Zeitschrift Männer zum Thema “politisch korrekter Sex.” Doppelmoral par excellence. Hut ab für soviel Kaltschnäuzigkeit, Herr Berger.
“Homophiler Rechtspopulist” schwingt die rechtsreaktionäre “Pädo-Keule”
Was treibt Berger an, den Sittenwächter zu mimen? Die Platzbenennung des Hauptbahnhofvorplatzes zu Ehren Rexhausens ist u.a. auf Initiative von queeren Mitgliedern des lesbisch-schwulen Journalistenbundes BLSJ zustande gekommen. Der Bund verleiht auch den lesbisch-schwulen Felix Rexhausen-Medienpreis. Dr. David Berger hat aber noch ein Huhn mit dem lesbisch-schwulen Netzwerk zu rupfen, weil deren Vorstand die Kündigung Bergers als Männer-Chefredakteurs im Februar 2015 guthieß. Wohl um der Beschädigung des BLSJs willens, denunziert er den 1992 verstorbenen Schriftsteller Rexhausen posthum als Pädophilie-Verharmloser: “In dem zunächst 1969 unter einem Pseudonym, dann in der Neuauflage unter dem echten Namen erschienenen Buch „Berührungen” ergeht sich Rexhausen ausgiebig in pädophilen und ephebophilen (homosexuelle Neigung zu pubertären Jungen) Fantasien”, fabuliert Dr. David Berger Anfang Mai 2015 nahezu faktenfrei. Anscheinend hat er das von ihm boshaft inkriminierte Buch nicht einmal gelesen und sich noch weniger mit der menschenverachtenden Gesetzgebung der damaligen strukturell homophoben Zeit beschäftigt. Anders ausgedrückt: Berger klammert die Wahrheit aus, um pseudojournalistisch verquast formuliert, schiere Lügen zu verbreiten.
Die Fakten jenseits des recherchefreien Rufmordversuchs
“Der BLSJ hat den Roman eingehend geprüft – sowohl unter strafrechtlichen, literaturwissenschaftliche
Semper aliquid haeret: Mit Schmutz werfen bis was kleben bleibt
Bergers ungeheurer Pädo-Vorwurf, den nationalkonservative Antihomo-Lobbyisten und faschistoide “Gender-Gegner” goutieren, basiert also ein weiteres Mal auf einer reinen Verleumdungsabsicht. Juristisch prescht Berger mit seinen moralinsauren Anklagen im amokartigen Übereifer über geltendes Recht hinaus. Vom zornigen Wutbürger-Gebelle eines schrillen, lauthals-rechten Mobs begleitet, versucht der Doktor den BLSJ mit der in rechtsreaktionären Zirkeln äußerst populären “Pädo-Keule” zu beschädigen. Rachegelüste statt Recherchelust? Schließlich bezog der lesbisch-schwule Journalistenbund Stellung zum Rausschmiss Bergers beim Schwulenmagazin Männer. Das will der katholische Ex-Herausgeber christlich-fundamentalistischer Schriften nicht auf sich sitzen lassen. Seitdem Berger vom Bruno Gmünder-Verlag aufgrund mangelhafter journalistischer Sorgfalt und letztendlich wegen heiklen Kooperationen mit dem Holocaust-Verharmloser Daniel K. im Februar 2015 gefeuert worden ist, führt der Geschasste einen von Lügen, Verleumdungen und Unterstellungen gepflasterten schmutzigen Feldzug gegen schwule Journalisten, queeren Gruppen und lesbischen Einzelpersonen. Alle, die kritisch über die Inhalte des Rechtspopulisten und seine Verbindungen ins erzkonservative bis rechtsreaktionäre Milieu geschrieben oder sich ablehnend zu seiner rechtslastigen Stimmungsmache geäußert haben, werden zumeist weit unter der Gürtellinie auf persönlicher Ebene attackiert. Bergers infame Taktik: Etwas Dreck bleibt immer kleben (Semper aliquid haeret), heißt: Solange mit Schmutz werfen, bis etwas hängen bleibt. Doch auch diesmal hat sich bloß Berger die Finger schmutzig gemacht. Als Trumpf im Ärmel zückt der Denunziant Ex-BLSJ-MitgliederInnen, die bereits 2013 das Andenken an den Menschenrechtler Rexhausen zu torpedieren versuchten und ihr Ziel verfehlten. Nun pinkelt Berger einem Toten ungerechtfertigt ans Bein, um im Diesseits Unfrieden zu sähen; dafür bedarf es meiner Meinung nach eines sehr leichten Charakters. Moralisch betrachtet ist die versuchte Verunglimpfung eine Sauerei. Laut bundesdeutschen Strafgesetzbuch ist Rufmord (§186 & §187) ein Verbrechen.
Kaltschnäuzigkeit mit Kalkül: Denunziant feiert sich als Moralapostel
Nachdem gaystream.info und HuffPost über die pädophilen Hintergründe der für den 17. Mai geplanten Veranstaltung berichtet hatten reagiert die Stadt nun:
Posted by Gaystream on Dienstag, 5. Mai 2015
Nachtrag: Dr. David Berger bagatellisiert Kindesmissbrauch
Zum Skandal um illegales Film-Material, welches den sexualisierten Missbrauch von Kindern dokumentiert (“Kinderpornographie”) und sexuellen Missbrauch von Minderjährigen im österreichische Priesterseminar in der Diözese St. Pölten schreibt David Berger 2004 relativierend und verharmlosend, indem er die zur Anzeige gebrachten Kinderporno-Straftaten ignoriert bzw. mit homosexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen gleichsetzt.
“Die Ereignisse rund um das Priesterseminar in St. Pölten in den letzten Wochen haben besonders jene Gläubigen, die in Bischof Krenn und der von ihm geleiteten Diözese ein großes Zeichen der Hoffnung sehen, zutiefst verunsichert. Ganz unabhängig von der Frage, was an den in den Medien kolportierten Berichten wahr und was erfunden ist, hatte man doch gelegentlich den Eindruck, dass hier mit Hilfe eines (echten oder gemachten?) Skandals, ein Bischof und sein Priesterseminar, das in den letzten Jahren einen hoffnungsvollen Weg eingeschlagen hatte, zu Fall gebracht werden sollten.” /// “Wer genauer hinblickte, konnte auch aus zahlreichen Wortmeldungen innerhalb der Kirche sehr leicht ein unangenehmes, bisweilen intrigante Züge annehmendes Gemisch erkennen, von Neid auf die hohen Eintrittszahlen, die dieses Seminar verzeichnen konnte, von fehlender Alteritätskompetenz bei vielen Mitbrüdern des St. Pöltener Bischofs sowie von seltsamer Inkonsequenz im Hinblick auf das Phänomen der Homosexualität.“ /// “Ist der Eindruck ganz falsch, dass die ganze Kampagne von bestimmten Kirchenmännern Österreichs ausging, dass es hier häufig nicht mehr um die Wahrheit und um den Kampf für ein sittenreines Leben im Klerus, sondern um die kirchenpolitisch motivierte Demontage eines Bischofs und seiner engen Vertrauten geht?” /// “Damit nahm Horst nicht nur in unangreifbarer, weil im Bereich der Andeutung bleibender Weise, die infamen Vorwürfe des Wiener Pastoraltheologen Zulehner gegen Bischof Krenn erneut auf, er stellte zugleich noch indirekt alle rechtgläubigen und liturgisch korrekt verfahrenden Priester (sowie indirekt natürlich auch die ebenso eingestellten Bischöfe, Kardinäle und Päpste) unter den Generalverdacht, „homosexuell orientiert“ zu sein.” /// “Auch bei der Berücksichtigung der Tatsachen, dass es natürlich auch unter den konsequent katholischen und papsttreuen Klerikern Sünder gibt und dass man auf der journalistischen Ebene verbal schon mal kräftiger zulangen muss, um gehört zu werden (Auch wenn es im Hinblick auf die ohnehin sinkenden Abonnentenzahlen der Zeitung vielleicht weniger geschickt ist, eine seiner Hauptzielgruppen zu beschimpfen …) – solche Äußerungen sind einer „katholischen Zeitung“ (so die Selbstbezeichnung der „Tagespost“) unwürdig.” (Quelle: Theologisches)
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Pete
Anmerkung: Der Kommentator übt sich im Mobbing, weshalb ich mal zum Schutze der Person Pete Roessler seinen Kommentartext freundlich redigierte. Möchte hier schließlich keine Straftaten dulden.