Die neueste Statistik des Lügenbergers

Polemik

Es wird immer besser

Alles geht den Bach herunter seitdem Berger seinen Posten als Chefredakteur verloren hat. So möchte er selbst es gerne darstellen. Auf Teufel komm raus: Erneut fingiert der Katholik deshalb Statistiken. Text: Niedermeier, Fotos: Screenshots

Dr. David Berger lügt. Das habe ich bereits an mehreren Stellen nachweisen müssen. “Schlägertrupps”, “Facebook-Likes” oder die von Berger wahrgenommene “Einschränkung der Pressefreiheit” –  der Schöneberger Rechtspopulist, der sich wie ein Philosoph fühlt pflegt einen legeren Umgang mit Fakten. Den Posten als Männer-Chefredakteur ist Berger los. Der Bruno-Gmünder-Verlag begründete den Rauswurf damit, dass das Unternehmen nicht akzeptieren könne, “wenn versucht wird, die journalistische Freiheit zur Diffamierung von Personen und Gruppen auszunutzen”. “Stimmungsmache statt Journalismus”, attestiert ihm sein Nachfolger. Momentan wird Berger dieser schonungslosen Einschätzung erneut gerecht und glänzt mit einer plumpen Fälschung.

Ungebremste Rachegefühle: Berger verdreht die Tatsachen

Fingierte Berger-Statistik

Fingierte Berger-Statistik

Auf seiner Facebook-Seite und seinem FB-Profil macht sich der ehemals als Bestseller-Autor bekannt gewordene Theologe wiederholt lächerlich. Zum einen mutmaßt der Blogger Berger, dass es im Sommer (ohne ihn an der Spitze der Zeitschrift?) keine CSD-Demos mehr geben könnte, weil der islamistische Terror unaufhaltsam auf dem Siegeszug sei. Zum anderen glaubt Berger, dass sich die Schwulen-Szene (nach seinem Männer-Rausschmiss?) insgesamt in der Auflösung befände. Und: “Gay-Ghetto”-Berger versucht sich erneut als Statistiker. So habe Männer-Online nach seiner Entlassung “innerhalb weniger Wochen 75 Prozent ihrer Leser verloren”, schreibt Berger öffentlich auf seinem Facebook-Profil. “So kann man die eigene Persönlichkeitsstörung mit einer Statistik belegen, die man an der richtigen Stelle abschneidet”, schreibt dazu ein schwuler Facebook-User, der Bergers fingierten Alexa-Statistik-Screenshoot-Post als Lüge entlarvt.

Die Wahrheit: Seit Bergers Rauswurf geht es wieder bergauf

Der komplette Kurvenverlauf

Der komplette Kurvenverlauf

Fakt ist: Berger verdreht die Tatsachen und verheddert sich in eine weitere Peinlichkeit. Die Realität sieht nämlich anders aus als die Weissagungen des Publizisten sie interpretieren. Betrachten wir also den kompletten Kurvenverlauf des Alexa Traffic Rankings: Anhand der Webseiten-Bewertung ist zu ermitteln, dass die Männer-Online-Präsenz seit Herbst 2014 unter einem kontinuierlichen Nutzer-Schwund leidet. Parallel zum Protest der DAH in Form ihres Anzeigenstopps und des darauf erfolgten Imageschadens, den Berger mit abstrusen Unterstellungen und Mobbing-Attacken gegen Kollegen und die queere Konkurrenz zu verstärken wusste. Seit diesem Marketing-Fiasko befinden sich die Seitenbesucherzahlen von m-maenner.de im Alexa-Vergleich gegenüber anderen Online-Publikationen einer ähnlichen Zielgruppe im steten Sinkflug. Doch just an dem Tag – laut Berger “eine dunkle Stunde für den Journalismus” – an dem der Ex-Lehrer und Möchtegern-Meinungsführer gefeuert worden ist, geht’s, folgt man wie Berger den vagen Alexa-Werten, wieder aufwärts mit dem Online-Traffic des Magazins. Selbstredend verschweigt Berger seinen Facebook-Fans diesen Umstand, er schnipselt den Aufschwung einfach aus dem Bild. “Man(n) kann den “followern” weismachen, daß ohne den Heilsbringer nix läuft. Spricht das jetzt für den niedrigschwelligen Horizont der “follower” oder die Dreistigkeit des Publizierenden? (Die Statistik geht ab Ende Januar/Anfang Februar wieder langsam nach oben…). Der Chef.-Red. war bis 01. Febr. 2015 im Amt.“, entblößt der Zeuge die eigenwillige Methode des Ex-Männer-Chefs, sich selbst mittels verkürzten Kurvenverläufen als großen Verlust für die nun darbende Gay-Community darzustellen.

Das Ende der Szene? Berger schickt Jungsportal versus Grindr ins Rennen

Gepostet hat Berger seine kühne These zwei Tage vor Erscheinen seines Kolumnen-Blogpost auf The European. Eine „Irrelevanz der eigenen Medien“ attestiert er einer seiner Meinung nach gestrigen Schwulenszene. Als Argumentationshilfe dient ihm ebenfalls ein Ranking des umstrittenen Webseiten-Bewerters Alexa. Das mir persönlich nicht geläufige schwule “Jungs”-Portal dbna.de setzt er in Bezug zu den mir sehr wohl bekannten internationalen Adult only-Dating-Portalen Planetromeo und Grindr. Witzig: Kurzerhand firmiert der Ex-Lektor der “Päpstlichen Kongregation für die Glaubenslehre” die eindeutig schwule Jungs-Webpräsenz flapsig zum “schwul-lesbischen” Nachrichtenblog um. Das bislang allgemein nahezu unbekannte Online-Magazin „Mono“  taucht in seinem wirren Abgesang auf die Community auch noch auf. Siegessäule.de, m-maenner.de, Queerpride.de, Blu.fm, queer.de oder Bonermagazine.com unterschlägt er dem geneigten Leser. Ungebremste Rachegelüste eines Geschassten?

Dummes Eigentor des Schnibbel-Statistikers

Jedenfalls zieht Berger wider besseren Wissens falsche Schlussfolgerungen und verkehrt ein ohnehin wenig seriöses statistisches Ergebnis auch noch dreist ins Gegenteil. Was für ein dummes Eigentor des ungeschickten Schnibbel-Statistikers.

Gelebte Solidarität von den AfD-Homos

Gelebte Solidarität: Die Reihen in der Front gegen die Queeriban sind fest geschlossen.

Gelebte Solidarität: Die Reihen in der Front gegen die Queeriban sind fest geschlossen.

P.S. Zwei Jahre bezahltes Männer-Praktikum in der Schwulenszene sollten doch eigentlich reichen, Grundkenntnisse zu erwerben. Werter Herr Berger, bitte entblöden sie sich.

P.P.S. “Gaystream” und auch “Gay-Ghetto” ist so Neunziger, finde es total lustig, dass ausgerechnet er von einer nicht “erneuerten” Szene schreibt und selbst in einer 20 Jahren alten Denkblase vor sich hin blubbert.

About Reiserobby

Robert Niedermeier, Journalist (Reise, Lebensart (Food), Gesellschaft)
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2 Responses to Die neueste Statistik des Lügenbergers

  1. Fuchs sagt:

    Männer.de ? Die Seite gibts gar nicht, oder? Bitte korrigieren.

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