Reisemobil-Trend – Caravaning statt Hotel

Wohnmobilität

Trendy im Reisemobil

Die Begeisterung deutscher Urlauber für Caravaning ist auch 2021 ungebrochen. Die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen stiegen seit Jahresbeginn um über 6 Prozent. Rund 75.000 Freizeitfahrzeuge wurden zwischen Januar und Juli in Deutschland neu zugelassen – mehr als je zuvor in diesem Zeitraum. Text: Niedermeier & CIVD/ Fotos: Caravaning Industrie Verband e.V.

Am Ferienort ankommen, in einem Hotel oder Pension einchecken und Urlauben. Das machen immer weniger Reisende im Jahresurlaub. Die Zahl der Erholungssuchenden, die in der schönsten Zeit des Jahres in den eigenen vier mobilen Wänden und im eigenen Bett übernachten wollen, steigt anhaltend in die Höhe. Der deutsche Verband der Caravaning-Industrie freut sich über den anhalten Boom in der Reisemobil-Branche und meldet stolz: Nachfrage nach Reisemobilen und Caravans weiter auf Rekordniveau – auch 2021 heißt der Trendurlaub in Deutschland Caravaning. Die Neuzulassungen von Reisemobilen und Caravans stiegen seit Jahresbeginn um über 6 Prozent. Rund 75.000 Freizeitfahrzeuge wurden zwischen Januar und Juli in Deutschland neu zugelassen – mehr als je zuvor in diesem Zeitraum. Dem positiven Gesamttrend konnte auch ein rückläufiges Juli-Ergebnis nichts anhaben. Dieses ist primär durch Produktionsengpässe begründet.

Caravaning boomt unverdrossen: Urlaub im Reisemobil ist der Trend

Die Begeisterung deutscher Urlauber für Caravaning ist auch 2021 ungebrochen. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden 74.957 Reisemobile und Caravans neu zugelassen – Rekord. Das entspricht einem Plus von 6,2 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres, der ebenfalls einen neuen Bestwert erreicht hatte. Am positiven Gesamttrend in diesem Jahr änderte auch das rückläufige Juli-Ergebnis nichts. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 12.118 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Damit sanken die Neuzulassungen um 24,8 Prozent im Vergleich zum Juli des letzten Jahres. Dies lag zum einen am extrem hohen Juli-Wert des Vorjahres, in dem es im Sommer nach dem ersten Lockdown einen starken Nachholeffekt (+85,6 Prozent) gegeben hatte. Vergleicht man die Neuzulassungen des vergangenen Monats mit dem Referenzwert von 2019, so steht in beiden Fahrzeugsegmenten ein deutliches Plus zu Buche. Zudem kämpft die Caravaningbranche aktuell mit Lieferschwierigkeiten, wie Daniel Onggowinarso, Geschäftsführer des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD), ausführt: „Viele Komponenten und Rohstoffe sind aufgrund der Pandemie und stockender Lieferketten aktuell kaum verfügbar, sodass wir die weiterhin sehr hohe Nachfrage teilweise nicht bedienen können.“

Caravaning boomt weiß der Caravaning Industrie Verband.Copyright: Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD). Für Veröffentlichungen im Sinne des Presserechts frei. Darf nur mit Quellenangabe veröffentlicht werden.

Caravaning boomt, weiß der Caravaning Industrie Verband. Foto: Caravaning Industrie Verband e.V.

Trotz Minus im Juli – Reisemobile auf dem Weg zum nächsten Rekord

Besonders hoch ist die Nachfrage nach wie vor nach Reisemobilen. Von Januar bis Juli wurden 57.400 Reisemobile neu zugelassen – mehr als je zuvor in diesem Zeitraum. Doch selbst das so erfolgsverwöhnte Fahrzeugsegment musste im Juli rückläufige Zahlen verzeichnen. Die Neuzulassungen fielen um 20,8 Prozent nachdem sie sich im Juli 2020 verdoppelt hatten. Der hohe Basiswert aus dem Vorjahresmonat verzerrt folglich das Marktbild. Hinzu kommen die angesprochenen Engpässe in der Produktion. 8.672 neu zugelassene Fahrzeuge sind dennoch der zweitbeste Juli-Wert der Geschichte und auch der Vergleich mit Juli 2019 fällt mit einem Plus von 58,1 Prozent mehr als deutlich aus. Die Neuzulassungen stiegen gegenüber den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres um 13,5 Prozent und befinden sich auf Kurs zum elften Rekordjahr in Folge.

Gehemmte Produktion: sinkende Neuzulassungen trotz hoher Nachfrage

Noch stärker machen sich die Probleme in der Produktion bei Caravans bemerkbar. „Bei den Herstellern stehen hunderte Fahrzeuge, die praktisch fertig produziert sind, aber nicht ausgeliefert werden können, da ein bestimmtes Teil fehlt“, erklärt Onggowinarso. Seit Jahresbeginn sind die Neuzulassungen entsprechend um 12,1 Prozent auf 17.557 Einheiten gesunken. Im Juli wurden 3.446 Fahrzeuge neu zugelassen. Gegenüber dem Ausnahme-Juli 2020 bedeutet das einen Rückgang von 33,3 Prozent, der Vergleich mit Juli 2019 (3.196 Neuzulassungen) ist jedoch deutlich positiv. „Bei den Händlern ist von einem Rückgang der Nachfrage nach Caravans nichts zu spüren – im Gegenteil. Caravaning ist in diesen Zeiten eine der sichersten Urlaubsformen, da man mit einem Freizeitfahrzeug individuell und nur mit Personen des eigenen Haushaltes verreist und durch eigene Schlaf-, Wohn-, Koch- und Sanitärmöglichkeiten weitestgehend autark ist“, so Onggowinarso.

Highlights von Wohnmobil-Messe der Caravan Salon 2021 in Düsseldorf

Caravaning wird grün, möchte Caravan-Industrie Glauben machen

Kommentar: Wie grün ist indes wirklich ist, in den Urlaub fliegen, etwa in Arizona ein Wohnmobil zu mieten, um damit ins Full-Service-Hotel einzuchecken, steht in den Sternen. Problem ist auch, dass Menschen verführt werden, mit ihren Reisemobilen unberührte Orte in Naturlandschaften aufzusuchen. Regeln und Sanktionen müssen her, um dem Caravaning-Boom zu regulieren. Der Natur zuliebe.

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Robert Niedermeier, Journalist (Reise, Lebensart (Food), Gesellschaft)
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