Antisemitismus ist divers: Judenhass ethnisieren erlaubt?

Antisemitismus

Judenhass ethnisieren erlaubt?

Wie divers ist der Hass auf Juden? Antisemitismus findet in unterschiedlichen Milieus und Communitys auf differenzierte Weise statt. Obwohl sich die Vorurteile überlappen, ist es wichtig, die unterschiedlichen Motivationen und Mythen zu erkennen, um schlagfertig gegen jeden Antisemitismus vorgehen zu können. Text: Robert Niedermeier, Fotos: Screenshots, Robert Niedermeier

Beginne mit einer Erinnerung aus meiner eigentlich sehr schönen Kindheit in der Bauernschaft Oberwiese im westfälischen Waltrop. Fand als knapp 8-jähriger Junge eine Maus in der eisernen Hafertruhe im Stall meines Ponys “Polly”. Eher erfreut als erschrocken, rief ich meinen Vater herbei: “Papa, da ist eine Maus im Hafer.” Mein Vater eilte mit einem Spaten in der Hand herbei, fischte die Maus noch vorsichtig heraus, schritt, die Maus auf der Schippe balancierend hinaus ins winterliche Freie.

Triggerwarnung! Erinnerungsprotokoll mit Beschreibung von Volksverhetzung

Bevor der kleine Nager, knapp den gefrorenen Boden erreicht, weglaufen konnte, schlug mein katholisch getaufter Vater die Maus tot. Während er zwei, dreimal mit dem Spaten auf das wehrlose Tier eindrosch, sagte er schwer in der Kälte atmend aber lakonisch: “Guck, wie mit den Juden. Immer drauf.” Ich schrie: “Warum?” “Die kommen sonst wieder”, lautete seine grausame Antwort. Mein Verhältnis zu meinem Vater ward seitdem gestört. Später im selben Jahrzehnt als die Serie “Holocaust” im Fernsehen lief, rechtfertigte, verharmloste oder leugnete mein mutmaßlicher Erzeuger die Shoa, war aber froh, dass die Juden jetzt einen eigenen Staat hätten, wo “die Juden hingehören.” Das war in den Siebziger Jahren, mein Vater ist vor ein paar Jahren verstorben, aber der typische deutsche Antisemitismus ist geblieben.

Judenhass: Antisemitismus ethnisieren oder explizit benennen?

Deutsche Staatsbürger:innen mit Eltern, Großeltern und Urgroßeltern aus Nazideutschland tragen keine Schuld am Holocaust, aber die Verantwortung dafür, dass Antisemitismus und Rassismus auf bundesdeutschen Hoheitsgebiet verfemt ist und bleibt. Deutsche tragen auch die besondere Verantwortung dafür Sorge zu tragen, dass wir als Gesellschaft gegen jeden Antisemitismus das Wort und in Notwehr auch die Waffen erheben. Doch wer gegen jeden Antisemitismus ist, muss auch wissen, welche Sorten und Ausformungen von Antisemitismus es gibt. Denn: Antisemitismus ist erstens kein explizit deutsches Problem und zweitens fängt Antisemitismus nicht erst damit an, den Juden als “Volk”, Einzelpersonen oder religiöse Menschengruppe den Tod zu wünschen. Judenhass ist quasi “divers”. Doch Antisemitismus darf nie wieder zu Deutschland gehören.

“Stoppt Antisemitismus” – muslimischer Shitstorm gegen Schauspieler Elyas M’Barek auf Instagram, antisemitische Trollarmee mit Migrationshintergrund!

Patrick Gensing erklärt die antisemitische Wahrnehmung von Juden

“Entscheidend an der Definition ist, dass nicht erst von Antisemitismus gesprochen wird, wenn offener Hass durch Worte geäußert oder durch Taten demonstriert wird, sondern es ist von einer Wahrnehmung die Rede. Das heißt, der Antisemitismus ist ein Phänomen, das nicht durch die Anwesenheit oder das Verhalten von Juden ausgelöst wird, sondern es ist ein Problem der Person, die diese antisemitische Wahrnehmung hat. Aus dieser bestimmten Wahrnehmung der Welt kann dann offener Hass auf Juden werden. Das bedeutet: Hinter jeder judenfeindlichen Tat steckt ein antisemitisches Weltbild, aber nicht jeder mit einer antisemitischen Wahrnehmung muss zwingend auch offen Ablehnung oder Hass äußern. Dies ist bei anderen Phänomenen ähnlich: Rassismus oder Sexismus beginnen nicht erst bei einer Beleidigung oder Angriff. Erst kommt eine entsprechende Wahrnehmung, darauf können Worte und Taten folgen. Mit der Betonung der Wahrnehmung wird auf bestimmte Formen des Antisemitismus reagiert – so beispielsweise auf die Täter-Opfer-Umkehr: So werden Juden seit Jahrhunderten dafür verantwortlich gemacht, dass es Antisemitismus gibt. Das heißt: Nicht der Antisemitismus ist demnach das Problem, sondern die Anwesenheit oder das Handeln von Juden. So funktioniert auch die Schuldabwehr nach dem Holocaust: Juden wird vorgeworfen, sie würden die Shoah ausnutzen, um vor allem Deutschland Schuldkomplexe einzureden. Verschwörungslegenden behaupten sogar, Juden hätten den Holocaust nur erfunden, um davon zu profitieren. So soll die deutsche Verantwortung für den Massenmord in der NS-Zeit relativiert oder komplett negiert werden.” (Tagesschau)

Genuin deutscher Judenhass in Mauthausen: Hitler-Rede abspielen.

Antisemitismus in “Palästina”: Hass auf israelische Juden im Nahen Osten

“Die gegenwärtige Gewalt hatte vor knapp einer Woche begonnen, als sich die in Gaza regierende Hamas zur Verteidigerin Jerusalems erklärte und Raketen auf die Stadt abfeuerte, die sowohl Juden als auch Muslimen heilig ist. Bislang wurden nach israelischen Angaben etwa 3000 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel geschossen. Dabei gab es in Israel acht Tote, unter ihnen ein Fünfjähriger. Israel reagierte mit Hunderten Luftangriffen, bei denen im Gazastreifen insgesamt mindestens 181 Menschen getötet wurden, darunter 52 Kinder und 31 Frauen. Es gab 1225 Verletzte.” (Tagesschau, 16.05.21)

Muslimisch bzw. islamistisch motivierter Judenhass auf Demo in Neukölln

“Zu Beginn wurden die „bewaffneten Milizen“ begrüßt. Jetzt wird immer wieder auf arabisch dazu aufgerufen, „Tel Aviv zu bombardieren“ und „bewaffneter Widerstand“ als legitim beschrieben. Das ist keine friedliche Demo, das sind ultraradikale Parolen.” #b1505

Gazastreifen: Gewalt und antisemitischer Hass in Berlin-Neukölln am 15.05.2021

Unter Beteiligung extremistischer und islamistischer Gruppierungen, über libanesisch-stämmigen Hamas-Symphatisant:innen bis hin zu türkisch-faschistischen Grauen Wölfen-Provokateuren, griffen gewaltbereite Demonstranten mit muslimisch geprägten Migrationshintergrund die Polizei an, denunzierten Beamte in beleidigender Absicht pauschal als “Juden” und wünschten Juden und wahlweise “Zionisten” explizit den Tod. Übergriffe auf als Juden “gelesene” Berliner:innen, die während des Demo-Desasters mitsamt volksverhetzenden Sprech-Chören verbrochen worden sind, hat die Polizei wahrgenommen. Sanktionierte aber – laut Twitter-Berichten – das Zeigen “jüdischer Symbole”als Provokation.

Ekelhafte Holocaust-Relativierung auf Sonnenallee: “Gestern Auschwitz, heute Palästina…”

Hetze als Holocaust-Relativierung

“Gestern Auschwitzt, heute Palästina” – Holocaust-Relativierung als politische Provokation

Antisemitismus pur indes in allen Varianten auf der Neuköllner Sonnenallee. “Tod den Imperialisten”, fordern als kommunistische Revolutionäre getarnte Antisemiten in kodierter Form die Auslöschung des Staates Israel. “Ich verstehe nicht, warum solche Demonstrationen überhaupt zugelassen werden”, schreibt Twitter-Account Kreuz Acht . Verantwortlich für Konzept und Sicherung des Demonstrationsrecht ist im Land Berlin Innensenator Andreas Geisel (SPD). In der Aufklärung der neonazistsch motivierten Brandanschläge in Neukölln hat sich der Polit-Karrierist mit SED-Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert, im Umgang mit naziaffien Querdenker-Demos kläglich versagt. Aber das ist ein anderes Thema. Tagesschau berichtet: “Bei einer pro-palästinensischen Demonstration in Berlin mit nach Polizeiangaben rund 3500 Teilnehmern kam es zu massiven Ausschreitungen. Aus den Reihen der Demonstranten wurden Steine und Flaschen auf die Polizei geschleudert, auch Feuerwerkskörper flogen gegen die Sicherheitskräfte. Demonstranten schlugen auf Polizisten ein. Die Beamten setzten Pfefferspray ein.”

“Zur Betreuung der vier Versammlungen waren insgesamt rund 900 Einsatzkräfte im Dienst. Von ihnen wurden, insbesondere bei den Ereignissen in der Sonnenallee während des zweiten Aufzuges, 93 verletzt.” (Nepoli)

“Judenpresse”-Rufe gegen Pressevertreter: Antisemitismus eskaliert in Neukölln

Lüge vom “importierten” Judenhass schadet Kampf gegen Antisemitismus

Die antiisraelische Hetze des türkischen Staatssenders ist genauso wenig zufällig wie die Teilnahme von türkischen Nationalisten und Rechten bei den antiisraelischen Demonstrationen von Berlin bis Duisburg. Antisemitismus war und ist ein wichtiger Baustein des türkischen Nationalismus”, erklärt Politikwissenschaftler Ismail Küpeli in einem Tweet und stellt folgend fest: “Heute zeigt sich Antisemitismus neben den “klassischen” Formen in einer modernen Form des israelbezogenen Antisemitismus. Auch der türkische Antisemitismus hat sich modernisiert und übernimmt diese globale Tendenz. Was nicht bedeutet, dass der “klassische” Antisemitismus weg wäre.”

Bettina Jarasch, grüne Regierende Bürgermeisterin-Kandidatin stellt klar

“Antisemitische Parolen und Gewalt auf Berlins Straßen entsetzen mich. Gerade in Deutschland darf Antisemitismus keinen Raum haben. Nicht in Gelsenkirchen, nicht in Berlin, nirgends. Dagegen muss sich Zivilgesellschaft engagieren und der Rechtsstaat konsequent handeln.” (Bettina Jarasch, Die Grünen, Berlin)

Innensenator Andreas Geisel (SPD) verteidigt Erlaubnis für Judenhass-Demo

Mitorganisator der antisemitisch eskalierten Palästinenser-Demonstration vom 15.05.21 mit Beteiligung faschistischer Gruppen wie die radikal-nationalistischen türkischen “Grauen Wölfen” war das Samidoun-Netzwerk, das von Israel als Terrororganisation eingestuft ist. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) verteidigte die Entscheidung der Versammlungsbehörde, die Krawall-Demon nicht verboten zu haben: „Im Vorfeld der Veranstaltung wurden keine Verbotsgründe gesehen.“ (Berliner Zeitung) “Die Polizei hat “einzelne Israel-feindliche, antisemitische Parolen” aufgezeichnet und wird diese Tonaufnahmen jetzt auswerten und auf ihre Strafbarkeit überprüfen, kündigte Polizeipräsidentin Barbara Slowik an. (RBB, 17.05.21, Berlin)

Video zeigt muslimisch-arabischer Hass in Köln am 15.05.21

Neonazis und arabisch-muslimischen Judenhass gleich gefährlich

Es sei ein “ganz aggressives antisemitisches Klima in der Bundesrepublik” zu erleben, sagt Samuel Salzborn (Antisemitismusbeauftragter von Berlin) am 17. Mai 2021 in den Tagesthemen. Eine Radikalisierung, die offenen Judenhass herausbrüllt, habe stattgefunden. Antisemiten, die aggressiv gegen Juden in Deutschland mit Drohungen und Angriffen vorgehen, seien dreister geworden. Antisemitismus aus dem neonazistischen und arabischen Milieu sei besonders drastisch und brutal.

Rassistisch motivierte Ethnisierung von Antisemitismus

Bin gegen die rassistisch motivierte Ethnisierung von gesamtgesellschaftlichen Problemen, aber der antizionistische Antisemitismus, den mein Freund Achmed* formuliert, weist Unterschiede zum Antisemitismus meines Vaters auf. In der Präventionsarbeit ist es wichtig, diese Unterschiede in der Ansprache von Antisemiten und antisemitisch geprägten Menschen durch Sozialarbeiter:innen, Staatsanwaltschaft oder Personen aus der Demokratieförderung explizit aufzuarbeiten.

Fortsetzung folgt final am Donnerstag, 20. Mai 2021…

Lesenswert: Antisemitismus in allen Facetten bekämpfen – Dabei ist nichts billiger als eine Antisemitismus-Kritik, die das eigene Lager ausspart und den Blick nur auf jene richtet, die man man ohnehin ablehnt.

Die CDU ist 2021 offen nach rechts und sublim antisemitisch

Antisemitismus-Beauftragter Klein: Ist es rassistisch Antisemitismus zu ethnisieren?

https://twitter.com/RobbyTipps/status/1393157071177232386

Antirassistischer Widerspruch zur anti-antisemitischen Integrationsdebatte

“Wie kann man den Antisemitismus in migrantischen Communties als Integrationsproblem bezeichnen, wenn die Gesellschaft in die man sich zu integrieren hat, nicht frei davon ist? Die „normale“ Referenzgröße für Integration ist selbst Teil rassistischer und antisemitischer Denkmuster. Antsemitismus bekämpfen, bedeutet diesen in seiner gesellschaftlichen und strukturellen Dimension zu bekämpfen. Das geht nur solidarisch und über Gruppengrenzen hinweg.” (Cihan Sinanoğlu, Twitter)

Der Fall Maaßen: CDU-Politiker teilt Blog-Posts mit “antisemitischen Codes”

“Scheiß Juden”, hat der alte weiße Mann #Maaßen aber nun wirklich nicht gerufen, ist zumindest nicht dokumentiert. Dieser Ruf hallte in Gelsenkirchen, aufgestachelt von türkisch-stämmigen Faschisten (Graue Wölfe) schrien Jugendliche mit Migrationshintergrund im Chor antisemitische Hass-Parolen.

JU zeigt Hitlergruß, ist aber gegen muslimischen Antisemitismus

Ostdeutsche Fußballfans brüllen am 16.05.2021 “Judenpresse” in Dresden

Koran als Quelle für muslimisch verbrämten Antisemitismus in Berlin

Zentralrat der Muslime: Aiman Mazyek verurteilt “widerliche Szenen”

Primitiv antisemitisch und ekelhaft: Offener Judenhass in Gelsenkirchen

Migrantische Jugendliche mit Bezug zum Islam, dem Libanon, Palästina und der Türkei rufen von türkischen Faschisten aufgehetzt “Scheiß Juden” gegenüber der Synagoge.

Stoppt Antisemitismus: Brief aus Palästina an die Judenhasser in aller Welt

“Viele die gerade solche Parolen rufen, behaupten, sie seien unsere Freunde, aber sie sind falsche Freunde. Sie schaden uns und lassen ein falsches Bild von uns entstehen. Wir wollen keine Antisemiten, Nazis und Israel-Hasser als Freunde. Wir brauchen friedliebende, progressive Menschen auf unserer Seite, die unsere Ziele teilen. Wir wollen nicht, dass Juden in Europa Angst vor uns haben. Wir wollen, dass jeder versteht, dass es im Nahen Osten nur eine Zukunft für alle geben kann, eine gemeinsame Zukunft in einer friedlichen und prosperierenden Region.” (Jungle World, 18.05.2021)

Antifaschisten* Antisemitismus unterstellen, ist antisemitisch und typisch rechts

Antifaschistinnen sind gegen jeden Antisemitismus…

Rechtsradikale Lügen-Erzählung: Linke leugnen islamistischen Antisemitismus

https://twitter.com/claasen_nils/status/1393106608071266305

Deutsche Rechte: Mit Antisemitismus Stimmung gegen Muslime machen

Islamfeindlichkeit und Migrationsfeindlichkeit

Deutsche Rechte: Mit Antisemitismus Stimmung gegen Muslime machen

Antisemitismus ausnutzen, um Islam- und Migrationsfeindlichkeit zu predigen, ist nicht demokratisch, sondern ein widerlich faschistoider Move aus der rechtsextremen, völkisch-nationalistischen Ecke. Was früher Rassentrennung hieß, meinen die Neonazis auch heute noch, wenn “neurechte” Kreise blanken Rassismus  pseudointellektuell als “Ethnopluralismus” titulieren. “Ich fordere die Gruenen auf, das Existenzrecht Deutschlands anzuerkennen, statt mit Migration zu zerstören wie es Palästinenser mit Israel tun möchten”, schreibt ein Twitter-Nutzer. Auch mein oben beschriebener Vater (NPD-Mitglied) dachte ähnlich. Jedes Volk sein homogenes Land, schwadronierte der Steiger und Gastwirt des Ausflugslokals “Zur Lohburg”. Israel sei der Ort, wo “die Juden hingehören.”

https://twitter.com/RobbyTipps/status/1393987059275210757

Antisemitische Querfront aus Islamisten und völkischdeutsch-nationalen Faschisten

Israel-Kritik: Ist es antisemitisch, Menschenrechtsverletzungen anzuprangern?

Nein, es ist nicht antisemitisch, Menschenrechtsverletzungen anzuprangern, egal, von welcher Seite, egal gegen welche Menschengruppe sich Menschenrechtsverletzungen richten. Weder Juden, Christen oder Muslime genießen Welpenschutz. Rassismus, Antisemitismus und Arpartheid sind explizit antidemokratisch. Muslime, die in Deutschland Juden aufgrund ihres Jüdischseins beleidigen oder körperlich attackieren, wenden sich gegen unsere Verfassung. Dasselbe gilt für deutsche Juden, die Muslime rassistisch attackieren und für Atheisten oder Christen, die Juden und Muslime auszugrenzen versuchen. “Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.” (GG, Artikel 3

Human Rights Watch klagt Apartheid im Staate Israel an

“Dem heutigen Verständnis nach bezieht sich „rassische“ Gruppe nicht allein auf eine Behandlung auf der Grundlage genetischer Merkmale, sondern auch auf eine Behandlung auf der Grundlage der Abstammung oder des nationalen bzw. ethnischen Ursprungs, wie sie im Internationalen Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung (ICERD) definiert ist. Human Rights Watch greift auf dieses erweiterte Verständnis des Konzepts „Rasse“ zurück.Verfolgung, die unter dem Römischen Statut und dem Völkergewohnheitsrecht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit definiert ist, umfasst die schwere Verletzung der Grundrechte einer „rassischen“, ethnischen oder anderen Gruppe mit diskriminierender Absicht. Human Rights Watch stellte fest, dass die Elemente dieser Verbrechen in den besetzten Gebieten gemeinsam auftreten, und zwar als Teil einer einheitlichen Politik der israelischen Regierung. Diese Politik ist darauf ausgerichtet, die Vorherrschaft jüdischer Israelis über Palästinenser in Israel sowie in den besetzten Gebieten aufrechtzuerhalten. In den besetzten Gebieten ist diese Politik mit der systematischen Unterdrückung und unmenschlichen Handlungen gegen dort lebende Palästinenser verbunden.” (Human Rights Watch, April, 2021)

Rassismus, Antisemitismus und Apartheid sind nirgendwo demokratisch

https://twitter.com/RobbyTipps/status/1393871310342742016

Arabischer Krieg gegen das jüdische Israel: Düstere Aussichten im Nahost-Konflikt

“Was sich in Israel – Palästina gerade abspielt, könnte ein Endspiel werden. Dieser Krieg ist anders als die drei letzten mit Gaza, die ich selbst noch als ARD-Korrespondent gecovert habe. Wird Israel diese Runde “gewinnen”? Sicherlich. Wird Hamas massiv geschwächt sein? Sehr wahrscheinlich. Aber das Selbstbewußtsein der Palästinenser hat sich verändert. So wie schon einnmal, zu Beginn der Ersten Intifada. Und jetzt wieder. Wenn dieser Krieg vorbei ist, wird nicht nur die nächste Runde in Gaza vorbereitet. Es werden all die Kräfte, die gegen Israel kämpfen, mit noch größerer Anstrengung weitermachen, und insbesondere Iran dürfte diese Bemühungen weiter unterstützen, ganz egal, ob Teheran nun eine Nuklearbombe bekommt oder nicht. Die nächsten Kriege dürften immer brutaler werden” (Richard C. Schneider, Tweet)

Global Öl ins Feuer: UN warnt vor Flächenbrand im gesamten Nahen Osten

Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien und Ägypten – nein! Rüstungsexporte nach Israel – ja! Es ist unsere historische Verpflichtung die Existenz Israels zu sichern. Gerade deshalb brauchen wir eine friedliche Lösung. Und das geht nur mit 2 Staaten. Das muss auch klar sein.” (Frank Schwabe, SPD, MdB. Tweet)

Salaam-Schalom-Initiative in Berlin-Neukölln: Lokal Verständigung suchen

“Geschätzt 300.000 muslimische sowie 30.000 jüdische BürgerInnen leben in Berlin. Beide Religionsgruppen leben in allen Teilen der Stadt, und Mitglieder beider Gruppen sind dort mitunter Diskriminierungen und Anfeindungen ausgesetzt. Viele konnten es dann auch nicht unwidersprochen lassen, als der Rabbiner Daniel Alter, der 2012 – übrigens ganz woanders – von mutmaßlich muslimischen Angreifern niedergeschlagen wurde, Berlin-Neukölln zur „No-Go-Area“ für JüdInnen erklärte. Mitten in diesem erstaunlich harmonischen Konfliktgebiet gründeten engagierte Berliner MuslimInnen und JüdInnen die Salaam-Schalom-Initiative. Der Zusammenschluss tritt seither bundesweit als Sprachrohr für den interreligiösen Dialog und gegen Hetze innerhalb der eigenen Communitys auf. Bei Schulbesuchen, öffentlichen Aktionen oder Podiumsdiskussionen wird die Logik der vermeintlich „natürlichen Feindschaft“ demontiert.” (Transform Magazin)

Meine Meinung zum “Nahost-Konflikt”? Viel zu utopisch womöglich…

Hamas-Propaganda

Hamas-Propaganda zum “Day of Action”

Auf beiden Seiten bezichtigen sich Akteure faschistische Massenmörder zu sein. Und während der Unruhen aufgrund den ethnischen Säuberungen in Ostjerusalem hat sich erneut gezeigt, dass Extremisten auch in Israel am Ruder sind. Ja, das ist gefährlich, darum muss die UN endlich Diplomatie erzwingen. Die UN stärken ist wichtig, ebenso gilt es Erdogan, Putin und die Mullahs im Iran zu schwächen und auf Dauer zu entmachten. Demokratie ist der Schlüssel zum Frieden. Jerusalem ist eine besondere Weltstadt, sollte UN-Protektorat sein, die den beiden Staaten Palästina und Israel eine Hauptstadt mit zwei Parlamenten ist. Die illegalen jüdischen Siedlungen (Festungen) außerhalb Israels in den Grenzen von 1967, müssen aufgegeben, an Palästina übergeben oder mit Reparationszahlungen in Form von Wirtschaftshilfe in demokratischer Abstimmung mit den Palästinensern legalisiert werden. Israel und Palästina bilden eine gemeinsame Steuer- und Währungszone, arbeiten gemeinsam an der Infrastruktur und Wasserversorgung sowie an einer kooperativen, öko-sozialen, modernen Landwirtschaft und neuen gemeinsamen Forschungs- und Ausbildungssystemen. Angestrebt wird die demokratisch erwirkte Wiedervereinigung Israels/Palästinas als multiethnische, multireligiöse und säkulare Staatengemeinschaft, nachdem der Antisemitismus weltweit und der Rassismus in den beiden Ländern überwunden worden sind. Englisch, Hebräisch, Arabisch und Französisch werden bereits in den Grundschulen zum Lernen angeboten.

P.S.

Nein, #Israel ist nicht schuld, wenn #Hamas Raketen abschießt. Juden sind auch nicht schuld am #Antisemitismus. Antisemitismus ist, Israel mit Nazideutschland oder Hamas gleichzusetzen.

https://twitter.com/RobbyTipps/status/1394438503786848258

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Robert Niedermeier, Journalist (Reise, Lebensart (Food), Gesellschaft)
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2 Responses to Antisemitismus ist divers: Judenhass ethnisieren erlaubt?

  1. […] mal eine Maus tot, hechelte dabei die Worte „wie mit den Juden. Immer drauf.“ Mein Vater war Antisemit und NPD-Mitglied. Doch mit der Zuwanderung aus arabischen Ländern wurde eine weitere […]

  2. […] Medien Kritikwürdiges von sich gibt und in Kombination mit Erinnerungen an Saras antisemitischen Neonazi-Opa oder ihrer zumindest meiner Person gegenüber schwulenfeindlich und sehr boshaft agierenden Mutter […]

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