Die besten Events, die eine Reise wert sind. Auch nach der CSD-Saison geht der regenbogenbunte Festival-Reigen munter weiter: Drei CSD-Umzüge an einem Tag bot Berlin seinen Besuchern. Nach einem regelrechten “Zickenkrieg” spaltete sich die Gurkentruppe von der Spree im Frühling als Aktionsbündnis aus Parteien und Verbänden vom traditionellen CSD ab. Beim Original säumten hunderttausende Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle, Transidenten, Intersexuelle, queere Personen und Freunde die Parade. Den wohl kürzesten CSD zelebrierte der rebellische Kiez Berlin-Kreuzberg. Beim Nachfolger vom “Transgenialen CSD” wurde auch Fußball-Promi Thomas Hitzlsperger inmitten der vielen tausend Teilnehmerinnen vom SO36-Paparazzi gesichtet. (csd-berlin.de)
Oslo stemmt den Europride
Jedes Jahr zieht in wechselnden Städten der “Europride” die Massen an. Oslo stattet nach 2005 bereits zum zweiten Mal den europäischen CSD aus. Zwischen dem 20. und 29. Juni 2014 stellt die Fjord-Stadt in Norwegen neben dem Pride Park und dem neuen Pride House ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm auf die Beine. Die große Parade startet am 29. Juni auf der Grønland-Straße um 13 Uhr mit 60 Floats (Paraden-Wagen). Einige hunderttausend Besucher dürften teilnehmen. Ob jedoch der Europride-Rekord von 2007 eingestellt wird, als über 2,5 Millionen Besucher in Madrid die spanische Öffnung der Ehe für Homo-Paare gefeiert haben, ist fraglich. Sicher ist, dass Oslo als Gastgeber erneut mit viel Charme und durch hohe Professionalität punktet (www.europride2014.com).
Jeckes Motto in Köln
Fast eine Million Besucher zählte der Kölner CSD 2013. Politik und Party vereint der “ColognePride” mit rheinischer Lebensfreude. 2014 nehmen sich die Veranstalter humorvoll selbst auf die Schippe. Das ironische Motto: “Wir sind ‚nur’ der rosa Karneval”. Typisch Kölsch eben, wo jeder Jeck halt anders ist. Dennoch bleibt der Pride am Rhein eine politische Demonstration, die am 6. Juli ab zwölf Uhr am rechten Rheinufer startet. Mit Blick Richtung Dom überschreitet der Tross aus Paradenwagen und Fußgruppen die Deutzer Brücke, marschiert zum Neumarkt und löst sich erst wieder am späten Nachmittag “An den Dominikanern” in einem rauschenden Fest auf. Wie auch an der Spree in Berlin geht der finalen Parade eine lange Woche voller Party- und Kultur-Veranstaltungen sowie einem CSD-Straßenfest voraus (www.colognepride.de).
Cleveland: Lesbisch, schwul, sportlich
Weit über 10000 aktive Teilnehmer und ein mehrfaches an mitfiebernden Zuschauer verändern vom 9. bis 16. August das Straßenbild, der für Ohios Verhältnisse relativ weltoffenen Metropole Cleveland. Im eher konservativen US-Bundesstaat gehen dieses Jahr die “Gay Games” über die Bühne. Das größte Sportereignis der LGBT-Community findet wie die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre statt. Mitmachen kann jedes Geschlecht, egal welcher sexuellen Veranlagung. Das Ziel ist der faire Kampf um das Erreichen und Übertreffen der persönlichen Bestleistung. Für Thomas Bömkes von TomonTour gehören die Gay Games zu den Reisehöhepunkten: “Ich mag es sportlich, schön wenn es neben schwulen Ski-Events wie das Snow Happening in Sölden, auch einen rosa Wintersportwettbewerb gäbe.” Ausgeschlossen ist das nicht (www.gg9cle.com).
Ein Schnaps am Wörthersee
Von Jahr zu Jahr erfolgreicher hat sich das “Pink Lake-Festival” etabliert. Internationale Vergleiche muss das lesbisch-schwule Fest in Velden am Wörthersee nicht scheuen. Beach- und Club-Partys, Entertainment-Shows und Badespaß – das alles lässt trotz Alpenpanorama eine Atmosphäre wie in Miami Beach aufkommen. Auch hier dominieren Schwule die erotisch durchaus aufgeladene Szenerie. Lesben sind in der Minderheit. Dafür laufen Drag-Queens in ihren aufregenden Outfits auf, knackige Männer lassen sich anschmachten und ihre Muskeln spielen. Anders als in Miami stehen europäische Gays natürlich auf Schnaps zum Bier statt Longdrinks, und stets werden Lederhosen gesichtet. Weltoffen wie Florida ist Österreich allemal, so unterstützt auch das offizielle Tourismusbüro Wörthersee das besucherträchtige Event nach Kräften. Und das erfolgreich: Am 28. August startet “Pink Lake” bereits zum siebten Mal. Gefeiert, geflirtet und gesonnt wird bis zum 31. August. Und wie schreibt das Pink-Lake-Team so schön: “See you am See” (www.pinklake.at).
Rosa Wiesn in München
Fesche Burschen in zünftigen Lederhosen, die mehr als nur eine ordentliche Maß Bier stemmen und miteinander tanzen, singen und knutschen. Das ist die Rosa Wiesn, die mittlerweile an diversen Tagen in wechselnden Bierzelten Tausende von Schwulen und auch immer mehr Lesben in ihren Bann zieht. Tracht ist Pflicht und Blasmusik ein Muss. Ob beim “Gay Sunday” und “Roslmontag” in der Braurösl, bei der “Prosecco-Wiesn” in der Fischer Vroni oder beim “Schwulen Wiesn-Ausklang” im Schottenhammel, es geht steil. Selbst die schwule Jugend hat in München ein eigenes Wiesn-Event und lädt am 19. September zum “Wiesn-Warmup”. Prosit (www.rosawiesn.de).
Kultur am Elbufer
Seriöser ist Hamburg. Vom 14. bis 19. Oktober präsentieren die “International Queer Film”-Macher zum 25. Mal die besten Kino-Neuerscheinungen mit “queerem” Bezug. Die aufgeführten Filme laufen in diversen modernen und nostalgischen Film-Theatern der Elbmetropole. Deutschlands ältestes und zugleich eines der besten queeren Filmfestivals. “Wer etwas von Film versteht, kommt hierher”, so empfiehlt Event-Experte Tobias Sauer die “Lesbisch-Schwulen-Filmtage” in Hamburg als Reisetipp in den Norden Deutschlands. Zum Jubiläum wird aktuell noch eigens eine Dokumentation über das anspruchsvolle Festival gedreht. Premiere ist natürlich in Hamburg (www.lsf-hamburg.de).
Wien im Wurst-Fieber
Seitdem Song-Contest-Sieg mit “Rise like a Phoenix” platzt Österreich geradezu vor Stolz über Conchita Wurst. Thomas “Tom” Neuwirth, der Erfinder der ebenso sangesstarken wie bärtigen Kunstfigur ist ein schwuler junger Mann. Sein Triumph gilt international auch als Sieg der Toleranz. Dafür steht auch der weltberühmte Wiener Life Ball und die Regenbogenparade. Eine Reise wert ist jedoch auch der Kreativball am 6. und 7. Februar 2015. Tobias Sauer, schwuler Reisejournalist und Macher des Internetdienstes “GoByList” sagt warum: “Wem die großen Wiener Bälle zu spießig sind, ist beim alternativen Feier-Event richtig aufgehoben.” Das Motto des Kreativballs lautet: “Ich will ‘nen Cowboy als Mann” und deutet an, dass hier an zwei Ball-Abenden heiße Nächte gefeiert werden, in deren Verlauf der Pop-Schlager über den Wiener Walzer triumphiert (www.clubkreativ.at).
Mehr Reise-Events bis 2015 im Infokasten…
Infosleiste werde ich noch fortsetzen, es gibt schließlich noch viel mehr gute Gründe, um zu verreisen, z.B. Vancouver: http://reiserobby.de/kanada-vancouver-pride-trifft-celebration-of-light-feuerwerk-wettbewerb/
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